…oder wo beginnt die Familie?

Hast Du Dir schon einmal Gedanken gemacht über die Entstehung einer Familie? Und da meine ich nicht die Geschichte mit den Bienchen und den Blümchen. 😉

In diesem Artikel klären wir mitunter folgende Fragen:

  • Wo beginnt Familie?
  • Ab welchem Punkt ist Familie?

Beginne am besten bei Dir selbst, wo beginnt für Dich Familie? Wo hast Du das erste Mal Kontakt mit einer Familie gehabt?

Mit Deiner Geburt kommst Du das erste Mal mit einer Familie in Berührung – mit Deiner Familie. Jeder Mensch ist irgendwann einmal der Kleinste in der Familie (Mehrlinge bilden hier die Ausnahme) und ist somit das kleinste Glied der Gesellschaft. Der zweitkleinste Teil der Gesellschaft, die Familie, besteht im Optimalfall aus Mama, Papa und Dir. Manche starten allerdings direkt mit Geschwistern im „Gepäck“.

Ist das nicht ein schöner Gedanke? Du warst einmal das kleinste Glied einer durch Liebe und Zusammengehörigkeitsgefühl gebildete Gemeinschaft. Du kamst in Deine Familie und hast sie alleine durch Dein Dasein bereichert.

Als kleinster Teil der Familie brauchst Du Hilfe, Begleitung und Führung, und das, im wertvollsten Fall, von Personen, die Du als Vorbild akzeptierst. Denn als Kind schaust Du automatisch zu Deinen Eltern auf. Jedes Kind, das auf die Welt kommt, liebt seinen Papa und seine Mama bedingungslos.

BEDINGUNGSLOS

Lass Dir einen Moment Zeit für dieses Wort, dieses so starke Wort…
Was denkst Du wenn Du dieses Wort, vor allem in diesem Zusammenhang liest ?

Das heißt, das Kind muss nichts dafür tun, es muss nichts leisten. Das Kind darf einfach nur sein. Es liegt an Dir als Mama bzw. Papa, Dein Kind bedingungslos zu lieben. In den ersten Tagen ist es noch ganz leicht. Aber dann fängt es irgendwann an, anstrengend zu werden: weil Du schlaflose Nächte hast, weil Du permanent am Wickeln und füttern bist usw. Die Liste ist lang. Hierbei ist es immens wichtig, Dich selbst immer wieder daran zu erinnern, dass Du bedingungslos von Deinem Kind geliebt wirst. Gib das Deinem Kind zurück. Zeig Deinem Kind, dass auch Du es bedingungslos liebst. Dass Du es vorwärts bringen möchtest, egal wohin die Reise deines Kindes auch geht. Bitte erinnere Dich immer wieder daran, das ist sooo wichtig.

Ein starker Zusammenhalt innerhalb der Familie als Team ist unendlich förderlich und sorgt dafür, dass niemand auf der Strecke bleibt und zu überlastet ist. Und falls Du doch noch Hilfe brauchst, hol sie Dir. Sei es innerhalb der Familie, bei Freunden oder jemandem Neutralem, einem Familienmentor zum Beispiel, wie ich es bin. Das ist kein Zeichen von Schwäche, im Gegenteil, damit beweist Du Mut und Stärke und Dein Kind profitiert davon.

Zurück zur Chronologie: Du kamst auf die Welt und bist das kleinste Glied der Familie. Vielleicht sind Geschwister da, mit denen Du auch eine Einheit bildest. Es wird Streitigkeiten geben, Du wirst Zusammenhalt erfahren und all diese täglichen Erfahrungen aus Deinem Umfeld prägen sich im Laufe Deines Lebens ein. Du wächst, lernst Dein Umfeld kennen, lernst Dich selbst, Deine Stärken und Schwächen kennen. So formst Du Deine Werte aus und lernst auf Deine Bedürfnisse zu hören. Und Du wirst Freunde finden, innerhalb und außerhalb der Familie.

Wie sind Freunde einzuordnen?

Für mich sind Freunde selbst gewählte Familie.

Und Freundschaften fangen teilweise schon sehr früh an. Im Prinzip, sofern man Geschwister hat, hast Du in deinen Geschwistern schon die ersten Freunde. Für selbst gewählte Freunde ist der Kindergarten Berührungspunkt Nummer 1. Und hier können schon die ersten Beziehungen zustande kommen. Die Schmetterlinge flattern im Bauch herum, teilweise werden sogar schon Heiratspläne geschmiedet. Ansonsten wird einfach „nur“ Händchen gehalten, um die Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.

Hast Du auch solche frühen Erfahrungen gemacht?

Die Gefühle spielen hier eine große Rolle. Du zeigst Deine Gefühle dem Anderen und wünschst Dir natürlich, dass diese erwidert werden. Ein jeder möchte etwas hinterlassen und eine Bedeutung im Leben des anderen haben. Zur Liebe gesellt sich unabdingbar auch der Liebeskummer. Ich denke, da kommt niemand drum rum. Doch hier können viele, emotional unterstützend, zur Seite stehen. Freunde, Mama/Papa Oma/Opa, vielleicht auch Geschwister – Freunde eben – selbst gewählte Familie eben. Und später kommen die sexuellen Erfahrungen hinzu. Erst einmal wird der eigene Körper erforscht (was mitunter auch schon sehr früh geschehen kann) und dann mit einem/r Partner/in. Die ersten sexuellen Erfahrungen des Kindes sind im Grunde der Versuch, eine Familie aufzubauen. Das ist in unserem genetischen Code festgelegt. Es ist eines der Grundbedürfnisse eines jeden Lebewesens. Fortpflanzung, Wachstum (lernen), Bewegung – das ist Leben.

Bald ist es soweit und Du hast eine längere Beziehung und hier stellt sich irgendwann die Frage: „Wollen wir zusammen Kinder haben?“

Sich diese Frage gegenseitig zu stellen, ist extrem spannend. Ihr als Paar könnt herausfinden, ob Ihr an einem gemeinsamen Punkt steht, wo das in Frage kommt. Ebenfalls ob Ihr, dahingehend, die gleichen Wünsche habt. Ihr könnt zusammen darüber philosophieren und auch gerne die Erfahrungen anderer einfließen lassen, um Euch bestenfalls vorzubereiten. Ich höre schon die Einwände, dass man sich darauf gar nicht richtig vorbereiten kann, und ich gebe Dir Recht. ABER: Ihr könnt Euch Fragen stellen, wie z.B.: „Was macht das denn mit mir, wenn ich auf einmal Papa bzw. Mama bin ?“ Falls Du bereits Kinder hast, frage ich dich: „Hattest Du Dir darüber bewusst Gedanken gemacht ?“ Die Wenigsten machen sich hier ernsthafte Gedanken darüber. Sobald Du Kinder hast, wirst Du IMMER ein Vater bzw. eine Mutter sein. Das wird sich nicht ändern. Selbst wenn Dein Kind auszieht, wenn Du Dich von Deinem/r Partner/in trennst oder Deine Kinder Dich inzwischen pflegen müssen. Du wirst immer die Verantwortung als Elternteil haben und solltest dem gerecht werden. Aber lass Dir gesagt sein: Die Gefahr, Fehler zu machen, ist allgegenwärtig, es gibt kein Perfekt. Aber das ist in Ordnung, denn das bringt das Leben mit sich und Du wächst mit Deinen Herausforderungen. So ist das Leben und so sammelst Du Lebenserfahrung und das in Deiner einzigartigen Authentizität. Und alleine sich dessen bewusst zu werden, ist schon einiges wert. Hör auf dein Bauchgefühl und lass auch gerne Erfahrungen anderer mit einfließen. Deine Entscheidungen triffst Du allerdings immer allein.

Bestenfalls ist die Begleitung Deiner Kinder eine Herzensaufgabe und im Optimalfall eine liebevolle, authentisch lebende Herzensaufgabe. Denn Kinder saugen alles auf wie ein Schwamm und geben es auch ungefiltert wieder zurück. Daher ist es auch wichtig, Dir Deiner Prägungen bewusst zu werden. Wie stark bist Du vom Umfeld geprägt? Sobald ein Kind auf die Welt kommt, möchte scheinbar jeder Teil deiner Mama-Papa-Rolle sein, egal ob sie selbst Kinder haben oder nicht. Wie viel lässt Du davon zu ? Lässt Du Dich stark beeinflussen ?

Gehe hier bitte in Dich und überlege Dir:

  • Was gebe ich weiter?
  • Was möchte ich an Prägungen weitergeben?
  • Und wo bin ich ein authentisches Vorbild?

Du kannst mit Deinem Kind wachsen und Du solltest auch mit Deinem Kind wachsen. Aber Du kannst nur wachsen, wenn Du Dir dessen bewusst bist. Daher stell Dir ganz bewusst diese Fragen.

Du weißt, in was für einer verantwortungsvollen Position Du als Elternteil bist und Du wirst in diese Verantwortung auch ein Stück weit hineinwachsen, mit allen Schwächen und mit allen Stärken, mit allem, was dich als einzelnen Menschen eben ausmacht. Denn Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Du begleitest Dich selbst von der ersten bis zur letzten Sekunde. Sei also liebevoll zu Dir selbst und bilde damit eine emotionale Vorbildfunktion, authentisch lebend für Dein ganzes Umfeld und vor allem für Deine Kinder.

Das ist mir mitunter das Wichtigste: Dir klar zu machen, wer in Deinem Leben der wichtigste Mensch ist: das bist Du selbst !

Hierzu gibt es einen schönen Satz:

„Wenn jeder an sich selbst denkt, dann wird an alle gedacht“.

Das ist absolut nicht egoistisch und wenn doch, dann ist es ein gesunder Egoismus. Denn Du denkst an Dich und gehst liebevoll mit Dir selbst um. So zeigst Du den Anderen, was Liebe ist. Wie sonst kannst Du Andere lieben, wenn Du Dich selbst nicht liebst ? Wie kannst Du Liebe weitergeben, wenn Du sie in Dir selbst nicht spürst?

DENK MAL DARÜBER NACH

Du bist ein fertiger authentisch lebender Mensch und das mit:

  • all deinen Stärken
  • all deinen Schwächen
  • all deinen Emotionen
  • all deinen Erfahrungen
  • all Deinen Werten und
  • all Deinen Bedürfnissen

Und damit bist Du das optimale Vorbild für deine Kinder.

Also, wie geht es jetzt weiter?

Finde Dich selbst, finde die Liebe in Dir und zu Dir.

Und aus dieser Liebe heraus strahle – strahle Deine Kinder an, strahle Deine/n Partner/in an und werde zum strahlenden Vorbild für Deine Familie, für Dein gesamtes Umfeld.

Und wenn Du, irgendwann, auf Deinem Sterbebett liegst und überlegst:

„War ich ein toller Vater bzw. eine tolle Mutter?“

Dann lächelst du und sagst: „JA“

Dein Kola